Pizza Bolognese aus dem Backofen

3 Methoden für die perfekte Pizza im Backofen

So machst du Zuhause (fast) perfekte Pizza

Vielleicht gehörst du auch zu denjenigen, die gerne Tiefkühlpizza essen. So wird es den meisten gehen, aber mit wenigen Kniffen und Tricks können wir ganz ohne Pizzaofen und stattdessen mit einem klassischen Backofen eine grandios gute Pizza zubereiten. Ich stelle dir insgesamt drei Methoden vor, wie du Zuhause die perfekte Pizza backen kannst. Damit brauchst du ganz sicher keine Tiefkühlpizza mehr! Und die fertigen Pizzateige kannst du so auch getrost im Kühlregal liegen lassen - die braucht niemand mehr!

Das Problem mit einem klassischen Backofen

Um erstmal verstehen zu können, warum eine Pizza im klassischen Backofen nicht so gut, wie beispielsweise aus einem Pizzaofen wird, muss erstmal klar sein, wie eine traditionelle Pizza gebacken wird. In einem Pizzaofen gibt es eine extrem hohe Temperatur, die sich nicht nur im Raum des Ofens befindet, sondern darüber hinaus in einem Pizzastein gespeichert wird. Als ob das nicht noch genug wäre, befindet sich im Ofen Feuer, entweder mittels Gas erzeugt oder ganz klassisch mit Holz.

Eine neapolitanische Pizza wird so bei ca. 450 °C in unter 2 Minuten vom Einschießen, bis hin zur fertigen Pizza, gebacken. In einem handelsüblichen Ofen erreichen wir in der Regel diese Temperaturen bei weitem nicht, daher müssen wir hier Abhilfe schaffen, um trotzdem eine wirklich gute Pizza aus dem Ofen zu bekommen.

Pizza mit Räucherlachs und Tomaten aus dem Backofen
Pizza mit Räucherlachs und Tomaten aus dem Backofen

Was du für deine italienische Pizza aus dem Backofen auf jeden Fall brauchst

Du willst also die perfekte italienische Pizza aus deinem Haushaltsbackofen zaubern? Dann schnapp dir diese must-haves und leg los!

Must-haves

  • Ofen: Ein guter Haushaltsbackofen ist das A und O für deine Pizza. Achte darauf, dass er mindestens 250 °C erreicht, damit deine Pizza schön kross wird.
  • Geduld: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und auch eine leckere Pizza braucht Zeit. Lass den Teig einige Stunden ruhen, damit er schön aufgeht und gib deinem Ofen genug Zeit, die gewünschte Temperatur zu erreichen.
  • Backblech: Ein klassisches Backblech bietet die ideale Grundlage für deine Pizza. Bestreiche es mit etwas Olivenöl, damit die Pizza nicht kleben bleibt oder verwende ein Backpapier.

Welche Einstellung sollte mein Ofen haben?

Damit deine Pizza im Ofen richtig gut gelingt, solltest du beim Backen ein paar Dinge beachten.

Wie viel Grad sollte der Ofen haben?

Das A und O für die perfekte Pizza ist die richtige Temperatur. Stelle deinen Ofen auf die höchstmögliche Temperatur ein, in der Regel zwischen 250 °C und 300 °C.

Warum so heiß? Ganz einfach: In echten italienischen Pizzerien werden die Pizzen bei Temperaturen von 400 - 450 °C oder höher gebacken. Ein Haushaltsbackofen erreicht diese Hitze nicht, aber keine Sorge, auch mit maximaler Haushaltsofen-Temperatur erzielst du geile Ergebnisse! Wichtig ist auch das gründliche Vorheizen des Ofens. Lass ihn mindestens 30 Minuten vorheizen, damit die Hitze im gesamten Ofenraum gleichmäßig verteilt ist. Das sorgt dafür, dass der Teig richtig aufgeht und knusprig wird, während der Belag saftig bleibt.

Das Aufheizen des Ofens ist essentiell, weil der schnelle Temperaturanstieg beim Einschieben der Pizza die Feuchtigkeit aus dem Teig zieht und somit die perfekte Kruste entsteht. Ohne das richtige Vorheizen würde die Pizza matschig und ungleichmäßig gebacken. Lasse beim Vorheizen auf jeden Fall ein Backblech drin, das muss richtig heiß sein. Hast du einen Pizzastein oder Backstahl heize den entsprechend vor. Das dauert dann noch länger als nur mit Backblech.

Ober- / Unterhitze oder doch lieber Umluft / Heißluft?

Ganz klar: Normalerweise Ober- / Unterhitze! Warum also Ober-/Unterhitze statt Umluft? Die Antwort liegt in der Art und Weise, wie die Hitze in deinem Ofen verteilt wird. Bei Ober-/Unterhitze wird die Wärme von unten und oben gleichmäßig auf die Pizza geleitet. Dies führt zu einer gleichmäßigen Bräunung, einem knusprigen Boden und einem saftigen Belag. Umluft dagegen zirkuliert die Wärme im gesamten Ofen, was zu einer schnelleren Austrocknung der Pizza führen kann.

Aber denk daran: Das Beste an der Zubereitung von Pizza zu Hause ist die Freiheit, zu experimentieren! Du kannst dich also ruhig auch an Umluft versuchen und schauen, ob das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht.

Pizza Bolognese aus dem Haushaltsbackofen
Pizza Bolognese aus dem Haushaltsbackofen

Variante 1: Pizza im Ofen mit Backblech backen

Simpel und fast ohne Equipment

Hierfür wirst auch du alles Zuhause haben.
Wir brauchen lediglich folgende Sachen: Ofen, Backblech

Das Vorbacken

Fang mit dem Vorbacken an, um eine knusprige Kruste zu bekommen. Schieb den Pizzateig samt Tomatensoße möglichst weit oben in den vorgeheizten Ofen. Am besten auf der obersten Schiene. So erhältst du eine optimale Wärme von oben. Vorbacken solltest du für etwa 4-6 Minuten, damit der Teig schön aufgeht und die Soße eindickt. 

Sobald du die Pizza rausnimmst, pack das Backblech wieder in den Ofen, damit es ordentlich heiß bleibt. 

Kleiner Tipp: Wenn du mehrere Pizzen backen willst, kannst du auch erst 3-4 Pizzen vorbacken, sodass die Pizzen nur noch belegt werden müssen, wenn die Gäste kommen. Beachte aber, dass du immer mit heißem Backblech vorbacken solltest und das Ganze etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Das Fertigbacken

Jetzt kannst du deine Pizza mit deinen Lieblingszutaten belegen. Stelle die Grillfunktion des Ofens ein. Streiche für die absolute Knusprigkeit und Farbe den Rand mit einem guten Olivenöl ein. Schieb sie erneut in den Ofen, bis sie goldbraun und knusprig ist und die Zutaten so aussehen, wie du es dir wünschst.

Das geht wirklich schnell und in 2-4 Minuten hast du dann die perfekte Pizza aus dem Backofen.

Variante 2: Pizza in der Pfanne vorbacken

Noch besser, als nur am Backblech

Du willst einen maximal fluffigen Rand, aber von unten eine knusprig gebräunte Pizza? Dann ist diese Methode sicherlich perfekt für dich und das Schöne ist: Wenn du mehrere Pizzen backen willst, kannst du die Pizzateige schnell und einfach vorbereiten. Das eignet sich darüber hinaus auch super, wenn du Tiefkühlpizza selber machen willst. 

Lange Rede kurzer Sinn: Schnapp dir die größte Pfanne, die du hast! Also zumindest sollte sie so groß sein, wie du deine Pizza haben möchtest. Streue nun ein wenig Mehl in die Pfanne und lege deinen Teigling in die Pfanne. Breite ihn entsprechend auf die Pfannengröße vorsichtig aus und drücke die Luft in den Rand. 

Wenn du den Teigling auf die Pfannengröße ausgebreitet hast, stelle deinen Herd auf eine niedrige bis mittlere Stufe und pack den Deckel auf die Pfanne. Nun musst du warten, bis der Teig schön aufgegangen ist und von unten die gewünschte Bräune hat. Schau hier zwischendurch gerne einfach mit einem Pfannenwender unter den Teig. Solltest du nicht drunterkommen, dann hast du entweder zu wenig Mehl genommen oder der Teig ist noch nicht weit genug. Übe dich da einfach in Geduld und mit ein bisschen Übung wird das nachher einfach super.  

Nachdem der Teigling fertig vorgebacken ist, kannst du ihn einfach rausnehmen und nach Herzenswunsch belegen. Im Ofen wird er dann, ganz weit oben platziert, fertig mit Grillfunktion oder Ober- / Unterhitze fertig gebacken.

Variante 3: Pizza im Ofen mit Pizzastein oder Backstahl backen

Das beste Ergebnis ohne Pizzaofen

Du gehörst zu den glücklichen Besitzern eines Pizzasteins oder eines Backstahls? Dann gibt es auf jeden Fall Pizza, die noch besser wird! Der Vorteil ist schlichtweg, dass nun eine optimale Wärmequelle von unten den Teig durchbacken kann. Während das Ganze natürlich auch mit dem Pizzablech funktioniert, hat dies den entscheidenden Nachteil, dass das Blech die Hitze sehr schnell wieder abgibt und damit von unten kaum noch Hitze abgegeben wird. Allen voran dadurch brauchen wir mit dem Backblech zwei Backvorgänge.

Sprich, solltest du einen Pizzastein oder einen Backstahl dein Eigen nennen, kannst du direkt durchbacken. Das geht nicht nur deutlich schneller, sondern wird auch besser.

Kleiner Tipp: Einen Pizzastein oder Backstahl gibt es des Öfteren bei den typischen Discountern in den Wochenangeboten. Auch, wenn ich meist im Pizzaofen backe, den Pizzastein für 5 Euro habe ich mir definitiv nicht nehmen lassen. 😉

FAQ: Häufige Fragen rund ums Pizzabacken im Backofen

Für die beste Pizza aus dem klassischen Backofen, sollte der Ofen eine möglichst hohe Temperatur haben. Hast du weder einen Pizzastein, Backstahl und auch eine niedrige Ofentemperatur, empfehle ich dir, die Pizza in der Pfanne vorzubacken, sodass der Teig von unten genügend Hitze bekommt.

Zudem macht es einen großen Unterschied, dass wenn dein Ofen die Temperatur erreicht, dass du die Pizza einmal kurz mit Tomatensoße vorbackst. So verbrennt der Belag nicht, sondern bleibt wie in einem richtigen Pizzaofen schön frisch.

Ober-/Unterhitze ist hier definitiv die richtige Wahl. Das sorgt dafür, dass die Wärme von unten und oben gleichmäßig auf der Pizza landet, was zu einem knusprigen Boden und einem saftigen Belag führt.

Nur, wenn dein Belag sehr saftig oder gar nass ist, würde ich dir empfehlen, dass du Umluft hinzuschaltest.

Das A und O für die perfekte Pizza ist die richtige Temperatur. Der Ofen sollte auf die höchstmögliche Temperatur eingestellt werden, in der Regel zwischen 250 °C und 300 °C. Noch besser ist es natürlich, wenn dein Ofen noch mehr Power hat, aber das wird in einem haushaltsüblichen Backofen eher selten der Fall sein.

Für das Vorbacken des Pizzateigs samt Tomatensoße sollte die Pizza möglichst weit oben im Ofen, am besten auf der obersten Schiene, positioniert werden.

Für das eigentliche Backen reicht im Prinzip auch die mittlere Schiene aus, aber bedenke, dass je länger die Pizza im Ofen ist, der Teig auch trockener wird.

Der Ofen sollte mindestens 20 Minuten vorgeheizt werden, um die Hitze im gesamten Ofenraum gleichmäßig zu verteilen und das Backblech auf Temperatur zu bekommen.

Für eine optimale Wärmeverteilung und die Aufheizung des Pizzasteins, solltest du mindestens 30 Minuten rechnen. Wenn dein Pizzastein jedoch dicker ist, solltest du schon eher in die Richtung von 45 bis 60 Minuten gehen.

Ein Backstahl ist in der Regel dünner als ein Pizzastein. Hier kannst du mit 30 bis 45 Minuten rechnen und solltest die Zeit auch einplanen, damit der Backstahl und der Backofen genügend Hitze gespeichert hat. Gerade, wenn du mehrere Pizzen backen möchtest, ist das zu empfehlen.

Fazit: Auch aus dem Backofen bekommst du gute Pizza!

Du brauchst definitiv keine Tiefkühlpizza oder fertige Pizzateige kaufen, um eine gute Pizza im Ofen selber zu machen. Nein, ich gehe weiter: Du bekommst so eine viel bessere Pizza hin als den ganzen Mist, den du im Tiefkühlregal kaufen kannst. 

Falls du noch nicht weißt, was für eine Pizza du zubereiten willst, dann wirf doch mal einen Blick in meine Rezepte für verschiedenste Pizza Sorten. Probiere dich einfach aus, teste welche Methode für dich am Besten funktioniert und lass mich gerne wissen, wie deine Ergebnisse geworden sind.

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4.7/5 Pizzen bei 34 Bewertungen

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